Nachhaltigkeit in der Schmuckindustrie – geht das?

Gastbeitrag von Marie für Curaya.com

Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern ein Thema, das uns alle betrifft – im täglichen Leben, aber auch bei der Frage, wo und worin wir unser Geld bewusst investieren. Wie kann ich mit gutem Gewissen gut gekleidet sein? Darf ich nur fair produzierte Teile kaufen? Und kostet es nicht ein halbes Vermögen, fair und nachhaltig Mode und Schmuck zu shoppen? Diesen Fragen sind wir nachgegangen, denn wir finden es gar nicht so leicht bei einem so komplexen Thema wie nachhaltiger Mode bzw. Accessoires den Überblick zu behalten und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber wie sieht es eigentlich in der Schmuckindustrie aus? Kann auch Schmuck nachhaltig sein?

Buy less, choose well, make it last!

Klar, es macht Spaß, Schmuck und neue Kleidung zu shoppen. Aber wie oft brauchst du wirklich ein neues Teil? Hinterfrage deine Shopping-Routinen. Bist du ganz sicher, dass du Kleidung oder Schmuckstücke, die du ohnehin schon besitzt, nicht auch einfach neu kombinieren kannst? Wir bei Oh Bracelet Berlin verzichten ganz bewusst darauf, ständig neue Kollektionen rauszubringen. Stattdessen setzen wir auf zeitlose und minimalistische Designs, die man das ganze Jahr über tragen und ganz einfach mit bereits vorhandenen Lieblingsteilen kombinieren kann.

Grün und günstig? Geht das?

Ein 10er-Pack Ringe für 2,90 Euro? Schmuck kostet teilweise nur so viel wie ein belegtes Baguette beim Bäcker. Wenn man sich überlegt, wie viele Arbeitsschritte für die Herstellung nötig sind, vom Abbau der Metalle, über die Verarbeitung, dem Gießen und Veredeln der Schmuckstücke bis hin zur ordnungsgemäßen Entsorgung des Abwassers bei der Produktion – dann fragt man sich zwangsläufig: Wer bezahlt hier den tatsächlichen Preis? Ganz klar: die Umwelt und die Menschen, die die schicken funkelnden Ringe produzieren. Aber wie lange hast du an solchen Billigteilen Freude?

Fairer und nachhaltiger Schmuck muss also teurer sein als Fast Fashion, soviel steht fest. Dies ist nur einer von vielen Gründen, weniger und dafür bewusster zu kaufen, auf Vintage-Schmuck zurückzugreifen oder den Schmuck deiner Eltern und Großeltern aufarbeiten zu lassen. Und tatsächlich gibt es auch kleine Marken und Labels, die nachhaltigen und recycelten Schmuck zu erschwinglichen Preisen anbieten.

Für uns bei Oh Bracelet Berlin ist Nachhaltigkeit ein Handlungsprinzip, das neben dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen auch die Arbeitsbedingungen betrifft. Ein weiterer sehr wichtiger Faktor ist, dass wir großen Wert auf gute Qualität legen. Für unsere Designs arbeiten wir beispielsweise mit einer sehr dicken Mehrfachvergoldung, die bis zu 100-mal langlebiger ist als die Vergoldung von herkömmlichem Modeschmuck.

Unser Schmuck ist bei normaler Nutzung quasi unzerstörbar und muss nicht ständig neu gekauft werden. Das schont Geldbeutel und Ressourcen.

Gib neuen Materialien eine Chance!

Bereits im Kern unterscheidet sich unser Schmuck von anderen – denn dieser ist nicht aus einem Edelmetall gefertigt, welches zu den sogenannten Konfliktmaterialien zählt. Stattdessen setzen wir auf Edelstahl.

Materialien wie Silber oder Gold haben eine jahrtausendealte Tradition, wenn es um die Herstellung von Schmuck geht. Sie sind unsere erste Assoziation, wenn wir darüber nachdenken, woraus unser Schmuck möglichst bestehen sollte. Dagegen ist Modeschmuck aus Edelstahl noch relativ neu. Erst im Jahr 1912 wurde eine Art von Stahl, der besonders rein und äußerst korrosionsbeständig ist, zum Patent angemeldet.

Das Besondere an Edelstahl: Er ist recycelbar – somit trägt er im besonderen Maße zum nachhaltigen Umgang mit Ressourcen bei, die nicht unbegrenzt verfügbar und deswegen zu schonen sind, um sie für spätere Generationen zu erhalten. In der Tat ist Stahl weltweit das am meisten recycelte Material. Als nachhaltiges Schmucklabel, schätzen wir die endlosen Recycling-Möglichkeiten von Edelstahl, die es uns ermöglichen, nachhaltige Produkte herzustellen, die auch noch am Ende ihres Lebenszyklus beliebig oft wiederverwertet werden können.

Nicht nur die inneren Werte zählen!

Zu einem Onlineshop gehören aber nicht nur die Produkte selbst – auch die Verpackung muss durchdacht sein, vor allem, wenn man auch hier den Nachhaltigkeitsaspekt in den Vordergrund stellen möchte.

Mit einem Produkt von Oh Bracelet Berlin kaufst du ein Schmuckstück, das dich lange begleiten soll. Die Verpackung, in der es bei dir ankommt, tut dies nicht. Umso wichtiger ist es, nach ökologisch vertretbare Verpackungsmaterialien Ausschau zu halten. Leider ist es nicht immer leicht, eine nachhaltige und gleichzeitig noch bezahlbare Alternativen zu finden. Mittlerweile haben wir es aber geschafft, unsere Verpackungsweisen so zu gestalten, dass sie ohne Plastik auskommen, aus FSC-zertifiziertem Karton oder recycelten Materialien bestehen und nach Bedarf für den weiteren privaten Gebrauch zur Verfügung stehen.

Experten schätzen, dass Pakete im Versand durchschnittlich nur zur Hälfte mit Waren gefüllt sind. Der Rest: Luft und Füllmaterial. Die Folgen sind mehr Lieferverkehr und mehr CO2- und Schadstoffausstoß. Das wollen wir besser machen. Deshalb verpacken wir unsere Produkte ganz nach dem Motto: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Wir achten deshalb auf die optimale Größe unserer Versandverpackungen und vermeiden so, dass unsere Logistikpartner mit unnötig viel Luft unterwegs sind.

Verliere nie die Freude dabei!

Wir finden, es ist wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, was man trägt. Und es ist ganz sicher erstrebenswert, insgesamt bewusster und mit mehr Bedacht einzukaufen. Aber: Niemand ist perfekt! Schmuck und Mode sind auch ein Ausdruck von Lebensfreude und schließlich auch dafür da, Spaß zu machen. Und so bedarf es nicht einzelner Menschen, die alles versuchen perfekt machen, sondern ganz vieler Menschen, die an ein paar Stellen umdenken und sich klar darüber werden, wie ihr ganz persönlicher Beitrag aussehen könnte.


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